Demos für Kinder

Kinderschutz – womit wir uns befassen

Kinder im Kontext häuslicher Gewalt ist das Schwerpunktthema der kommenden Jahre. Kinderschutz widmet sich aber nicht nur gewaltfreier Erziehung. Weitere Themen sind Vernachlässigung, sexuelle Ausbeutung oder die Früherkennung von Kindesmisshandlungen.

In der Schweiz ist Gewalt als Erziehungsmittel nach wie vor verbreitet – und körperliche Züchtigung in der Erziehung ist in der Schweiz nach wie vor erlaubt. Kinderschutz Schweiz engagiert sich für ein Verbot von Körperstrafen.

Als Schwerpunktthema für die nächsten Jahre hat Kinderschutz «Kinder im Kontext häuslicher Gewalt» in den Mittelpunkt gestellt. Es geht darum, den Ursachen von Gewalt gegen Kinder nachzugehen und diesen entgegenzuwirken. Auch gilt es, Eltern und Erziehungsberechtigte zu sensibilisieren für häusliche Gewalt, unter der Kinder auch dann leiden, wenn sie selber keine körperliche Gewalt erfahren.

Ein weiteres Thema für Kinderschutz Schweiz ist sexuelle Gewalt. Spezielles Augenmerk gilt dabei der kommerziellen sexuellen Ausbeutung von Kindern, sei es durch Pornografie oder Sextourismus, sei es im Kontext mit Kinderhandel. 

Grundlage des Engagements von Kinderschutz Schweiz sind die UNO-Kinderrechte. Kinder sind eigenständige Persönlichkeiten und haben Rechte auf Schutz und Förderung – einschliesslich Partizipation.

Psychische Gesundheit

Ausschlaggebend für die psychische Gesundheit ist das Überwiegen der Schutzfaktoren gegenüber den Belastungen (Risikofaktoren). Schutzfaktoren können die Bewältigung von Belastungen erleichtern oder deren Entstehen gar verhindern, während Risikofaktoren den Umgang mit Belastungen erschweren.

Risiko- und Schutzfaktoren

Psychische Gesundheit umfasst Aspekte wie Wohlbefinden, Zufriedenheit, Selbstbewusstsein, Beziehungsfähigkeit und Alltagsbewältigung. Bei einer psychisch gesunden Person überwiegen die protektiven, kompensatorischen Ressourcen (Schutzfaktoren) gegenüber den Belastungen (Risikofaktoren). Belastungen wie auch Ressourcen können in der Person selbst liegen oder durch die Umwelt bedingt sein; beispielsweise können kritische Lebensereignisse (z.B. Schulübertritt, Trennungen, Erleben häuslicher Gewalt) eine Belastung darstellen.

Einen wichtigen personalen Schutzfaktor stellen internale Kontrollüberzeugungen dar, die das Vertrauen vermitteln, Lebensereignisse aufgrund des eigenen Verhaltens selbst kontrollieren zu können und die mit einer hohen Selbstwirksamkeitserwartung und Lebenszufriedenheit einhergehen.

Kinder entwickeln internale Kontrollüberzeugungen und Selbstwirksamkeitserwartung einerseits durch Experimentieren und Ausprobieren, anderseits durch die Rückmeldung (Lob, Trost etc.) der sozialen Umwelt. Die ganze Entwicklung eines kleinen Kindes ist von der Auseinandersetzung mit Herausforderungen geprägt. Die gelungene Bewältigung schafft Befriedigung, während das Scheitern frustriert und zu neuen Bewältigungsversuchen Anlass gibt. Im Verlauf dieses Prozesses entwickelt das Kind eine generalisierte Vorstellung von seinen Fähigkeiten. Unterstützung erfährt es, indem angemessene Erwartungen an das Verhalten des Kindes gestellt sowie Aufmerksamkeit und Interesse für das kindliche Tun und Zutrauen in seine Fähigkeiten gezeigt werden.

Psychische Erkrankungen und ihre Folgen

Psychische Erkrankungen können schwerwiegende Folgen haben und zu lebenslangen Beeinträchtigungen führen. Sie haben meist mehrere Ursachen und beeinträchtigen nicht nur die Funktionsfähigkeit des Erlebens und Verhaltens der betroffenen Person, sondern wirken sich auf das Umfeld aus, insbesondere auf die Angehörigen.

Die häufigsten psychischen Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen sind Angststörungen, gefolgt von Störungen des Sozialverhaltens sowie depressiven und hyperaktiven Erkrankungen. In der Schweiz ist die Datengrundlage zur psychischen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen insgesamt mangelhaft. Eine systematische Erfassung wäre sinnvoll, insbesondere in Bezug auf die frühe Kindheit (0–8 Jahre) als bedeutende Phase für die weitere Entwicklung.

Falls Dich das Thema gewaltfreie Erziehung und generell Erziehungstipps interessieren, kannst du mehr dazu auf elternkompass.de erfahren. Dort erfährst Du auch, welche Rechte Kinder haben und alles zu deren Gesundheit.